Die Oralphobie wird auch als Zahnbehandlungsphobie oder Dentalphobie bezeichnet. Hierbei handelt es sich um die krankhafte Angst, sich einer zahnärztlichen Behandlung zu unterziehen. Dies hat zur Folge, dass Menschen die unter der Dentalphobie leiden, oft für viele Jahre die Behandlung oder auch nur die Untersuchung der Zähne bei einem Zahnarzt vermeiden.
Durch groß angelegte Studien zu dem Bereich der Oralphobie können Schätzungen darüber abgegeben werden, wie viele Menschen von dieser Angst betroffen sind. Hierbei gehen Experten davon aus, dass fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung von westlichen Staaten unter der Oralphobie leiden. Im Jahr 2002 wurden dabei über 70 Patienten zur Oralphobie befragt, um das Verhältnis von spezifischer Oralphobie zu einer einfachen Angst zu unterscheiden. 33 also 47 Prozent der Befragten erfüllten dabei die Diagnosekriterien für die Zahnbehandlungsphobie. Bei 24 Personen also 33 Prozent handelte es sich hingegen um eine einfache Angst vor dem Zahnarzt und keine Oralphobie. Der Rest der 70 befragten Patienten (20 Prozent) hatte hingegen mit keinen Ängsten zu kämpfen.
Wie schon benannt wurde, handelt es sich bei der Dentalphobie um die Angst vor dem Zahnarzt oder insgesamt um eine Phobie einer oralen Behandlung beim Arzt. Es kann mehrere Ursachen für die Oralphobie geben. Hierbei besonders häufig zu benennen, sind entsprechend schlechte/negative Erfahrungen bei einem Zahnarztbesuch (oft als Kind). Aber auch negative Bestärkung kann zu einer Oralphobie führen. Weiterhin kann sich die Oralphobie aber auch nur auf ganz bestimmte Bereiche auswirken. Hierbei zu benennen ist beispielsweise die Angst vor Spritzen.
Eine Phobie kann nicht so einfach geheilt werden, da die Angst der Patienten tief in diesen verwurzelt ist. Es ist aber möglich, den Aufenthalt beim Zahnarzt für die Betroffenen von Oralphobie so angenehm wie möglich zu gestalten. Hierzu gehört eine angstmindernde Atmosphäre, die in immer mehr Praxen in Deutschland angeboten wird. Hierbei verfügen diese Anlaufstellen über standardisierte Fragebögen, die die Patenten ausfüllen können, um somit zu ermitteln, ob sie unter Zahnbehandlungsphobie leiden oder nicht. Sollte dies der Fall sein, können bei einer Zahnbehandlung beispielsweise Beruhigungsmittel zum Einsatz kommen, um den Vorgang für die Patienten angenehmer zu machen. Ebenso kann es auch dazu kommen, dass eine komplette Anästhesie bei Dentalphobie genutzt wird, um den Betroffenen ohne Probleme behandeln zu können.
Eine weitere Möglichkeit ist ein sogenanntes "Anti-Angst-Training". Dieser Kurs kann von den Betroffenen besucht werden, um sich genau über Oralphobie aufklären zu lassen und Tipps zu bekommen, wie die Angst am besten vermieden werden kann. Sollte die Zahnbehandlungsphobie hingegen zu schlimm sein, sodass das "Anti-Angst-Training" nicht ausreicht, kann das Leiden als psychische Erkrankung nur von einem Psychologen behandelt werden. Bei einer solchen Therapie haben die Patienten die besten Chancen von ihrer Dentalphobie geheilt zu werden.
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